Beispiel:
Die Migrationsgeschichte des Reiherstiegviertels in Hamburg/Wilhelmsburg
Klient: IBA Hamburg
Die vielen Gesichter des Reiherstiegviertels wurden durch landschaftliche, bauliche und politische Veränderungen mit allen sozialen Konsequenzen im Laufe der Zeit vom 14. Jahrhundert bis heute, geschaffen. Jetzt sind „die vielen Gesichter“ der Menschen aus fast 40 Nationen, prägend für das Bild des Viertels.
Die Ausstellung zur Migrationsgeschichte des Reiherstiegviertels gibt einen historischen Überblick über die Entwicklung des Quartiers von der ursprünglich landwirtschaftlichen Nutzung der Elbinsel Wilhelmsburg über die Industrialisierung, Wirtschaftswunder und die Anwerbung von Gastarbeitern bis hin zu den Ereignissen, Problemen und Chancen in der jüngeren Vergangenheit.
Fotowettbewerb
Im Vorfeld der Ausstellung wurde zur Teilnahme an einem Foto-Wettbewerb mit dem Titel „100 Jahre, 100 Nationen, 100 Bilder: Mein schönstes Reiherstieg-Foto!“ eingeladen. Alle Einsendungen, auch Postkarten und Fotos, die z.B. seit Jahren im Dunkel eines Albums oder einer Schachtel verschwunden waren, konnten am Wettbewerb teilnehmen. Die besten Fotos wurden von einer Jury, bestehend aus drei Wilhelmsburger Fotografen, ausgewählt.
Ausstellungsort Pavillon im Weltquartier
An der Weimarer Straße wird die ehemalige Arbeitersiedlung modernisiert, umgebaut und durch Neubauten ergänzt. Hier entsteht das Weltquartier, ein Modellprojekt für interkulturelles Wohnen.
Der Nachbarschafts-Pavillon macht den Weimarer Platz zu einem attraktiven Zentrum sowohl als Treffpunkt im Café oder als Gemeinschaftsraum, als auch zum temporären Ausstellungs- und Veranstaltungsort für die IBA Hamburg im Sommer 2013. Für die Ausstellung zum Thema der Migrationsgeschichte des Viertels ist der Ort besonders geeignet.
Fensterflächen
Die zwölf ca. 3 x 1,5 Meter großen Fensterflächen werden durch transparente Folien mit in die Ausstellung eingebunden. Sie zeigen in einem geschichtsabschnitts- bezogenen Farbklima großformatige Fotos der geschichtlich relevanten Stationen des Viertels. Ihre farbig leuchtende Transparenz erzeugt einen starken optischen Reiz, der das Interesse der Betrachter im Innenraum sowie von außen anzieht. Der Text ist entsprechend seitenrichtig und spiegelverkehrt in den Folien enthalten und kann von innen und von außen gelesen werden.
Ausstellungstafeln
Im Innenraum geben 24 Tafeln einen durch historische Fotos illustrierten, informativen Überblick über die Entwicklung und Geschehnisse im Viertel. Unter dem Motto „Ein Teil vom Reiherstiegviertels: Du!“ wurden Stimmen aus dem Stadtteil eingefangen und die Lebensgeschichten der Besucher per Fragebogen gesammelt.
BesucherInnen nehmen „Teil“
Wer seine Geschichte erzählt, erhält symbolisch einen Teil vom großen Reiherstieg-Puzzle und zeigt sich so als zugehöriger Teil des Reiherstiegviertels.
Internationaler Mittagstisch
Besucher können die Vielfalt des Viertels auch kulinarisch entdecken. Im Ausstellungszeitraum übernehmen Köche aus dem Quartier und aus unterschiedlichen Herkunftsländern (Türkei, Eritrea, Ghana, Russland und Libyen) für jeweils eine Woche den öffentlichen Mittagstisch. Die Besucher sind mittwochs und freitags zum Mitkochen eingeladen.
Die Ausstellung wurde initiiert von der IBA Hamburg und unterstützt von SAGA GWG.